Gewinne Abstand um Dinge wieder klar zu sehen!

Dieser Leitsatz wird mich meine Reise über, ganz sicher durchgehend begleiten, denn ich möchte erfahren, was ich wirklich möchte, was mich glücklich macht und welche Menschen ich vermisse und welche weiterhin in mein Leben wichtige Rollen spielen, ohne Verpflichtungen.

Wie schaffe ich es, mir selbst treu zu sein und andere damit nicht zu verletzen? Das schafft keiner von uns, außer wir verbiegen uns. Aber warum? Sollte unser eigenes Wohlbefinden nicht an erster Stelle stehen.

Ich möchte in diesem Blogeintrag etwas mehr auf die zwischenmenschlichen Dinge einer Freundschaft eingehen. 

Vor einigen Tagen habe ich Niklas kennengelernt. Er ist mit seinem T5 auch alleine in Frankreich unterwegs. Seitdem reisen wir gemeinsam. Es ist einfach entspannt, der Altersunterschied spielt gar keine Rolle, man interessiert sich für viele gleiche Dinge und akzeptiert aber auch, wenn der andere einfach nur alleine in seinem Bus lesen möchte. Diese unkomplizierte Art stelle ich mittlerweile bei fast allen meiner tatsächlichen Freunde fest. Man sagt immer “es ist ein Geben und Nehmen” - für mich ist dieser Spruch für Freundschaften komplett überholt. Wenn mir ein Mensch etwas bedeutet, gebe ich, ohne darüber nachzudenken, ob ich je was dafür bekommen habe oder bekommen werde.

Mein Freundeskreis, aus wirklich echten Freunden, hat sich über die letzten 4 Jahre extrem geschmälert. Ich habe einfach eine Entwickelung durchgemacht und festgestellt, dass mir LEBEN wichtiger ist, als die Norm mit Mann, Haus, Kind uuuuuund den neusten Thermomixrezepten. Ich bin noch so jung, warum soll ich mein Leben jetzt schon von anderen bestimmen lassen?

Also habe ich mich dementsprechend Leuten zugewandt, die ähnliche Ansichten haben und denen abgewandt, die sich für das Leben aus der ‘Brigitte’ entschieden haben.

Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich weder diese Einstellung noch diese Menschen verurteile. Leben und leben lassen. Nur ist es für mich einfach zu kompliziert, dort den Bezug herzustellen.

Einen Schlüsselmoment hatte ich letztes Jahr. Auf einem Geburtstag von einem guten Freund, habe ich viele Freundinnen von früher getroffen. Alle unterhielten sich über Putzsachen, Rezepte, Krankheiten, … Ich fühlte mich in diesem Moment so fehl am Platz, dass ich immer ruhiger wurde und gar nicht mehr über den letzten Urlaub bzw. den anstehenden Urlaub, meine Freizeitgestaltung oder meine Arbeit sprechen mochte. Ich setzte mich nach einer Weile zu einem meiner Kumpels und wir unterhielten uns über den Ausbau von VW Bussen und über all die Dinge, die für uns beide relevant waren.

Diese Situation war, in dem Moment, absolut nicht schön; zu realisieren, dass liebe Menschen, die du unglaublich gerne hast, einfach nicht mehr auf der gleichen Wellenlänge sind. Aber es hat mich gelehrt, dass ich Zeit mit den Menschen verbringen möchte, mit denen es sich einfach einfach anfühlt. Und das tue ich nun!

Jemand der mir sehr viel bedeutet, sagt immer wieder “Menschen kommen und gehen” - und er hat so Recht. Auch wenn es manchmal schwer zu akzeptieren ist. Natürlich heißt das nicht, dass wir leichtfertig mit Freundschaften umgehen sollten, aber wir sollten an den Beziehungen festhalten die uns gut tun, die uns wirklich etwas bedeuten, die auf Augenhöhe statt finden und vor allem zu den Menschen, die auch bleiben möchten.